Das Entscheidungsmonopol der Bosse …

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Mitarbeiter oder Chef – wer sollte im Unternehmen die Entscheidungen treffen?

Warum es sinnvoll sein kann, den Mitarbeitern die Entscheidung zu überlassen:

1. Kompliziert versus komplex

Frederic Laloux hat den Unterschied in seinem Buch „Reinventing-Organizations“ treffend beschrieben: „Ein Flugzeug ist ein KOMPLIZIERTES System. Es hat vielleicht zehntausende Teile, aber sie folgen alle einer linearen Logik. Wenn Sie ein beliebiges Teil herausnehmen, dann kann Ihnen ein Ingenieur genau erklären, wann und wie das Flugzeug davon beeinflusst wird.

Im Gegensatz dazu ist ein Teller Spaghetti ein KOMPLEXES System. Es hat nur ein paar Dutzend Bestandteile, aber wenn Sie an einer Spaghetti ziehen, dann kann selbst der leistungsfähigste Computer der Welt nicht vorhersagen, was geschehen wird.“

Komplizierte Systeme lassen sich vereinfachen, komplexe dagegen nicht.

Wir leben heute in einer komplexen Welt. Ein Einzelner ist hier eher überfordert. Eine Gruppe jedoch kann an verschiedenen Punkten gut aufeinander abgestimmt reagieren. Sie bleibt damit handlungsfähig, selbst wenn eine Vorhersage nicht möglich ist.

2. Vertrauensbonus

Kaum jemand möchte Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird, enttäuschen. Für die Entscheidungsfindung sind Vorgesetzte häufig auf die Zuarbeit ihrer Mitarbeiter angewiesen und fordern eine Entscheidungsvorlage an, die sogenannte Management Summary – der oft zum Scheitern verurteilte Versuch, eine komplexe Welt zu vereinfachen … Die Gefahr, Vertrauen zu enttäuschen, ist bei dieser wackeligen Grundlage groß, was Vorgesetzte zu Recht verunsichern kann. Hilfreicher ist es, seinen Mitarbeitern zu vertrauen. Diese werden sich, wenn sie im Team die Entscheidung treffen, mit Kollegen abstimmen, die ebenfalls betroffen sind. So kann Komplexität besser berücksichtigt werden.

3. Verantwortung fürs Gelingen

Wenn Menschen eine Entscheidung eigenständig gefällt haben, wollen sie hinterher auch gute Ergebnisse sehen und sich so in ihrer Entscheidung bestätigt sehen. Daher werden sie auch viel motivierter für den Erfolg sorgen. Diese nachhaltige Art der Motivation kann nur durch Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum entstehen.

Vielleicht lassen diese Überlegungen den einen oder anderen hinterfragen, wie in Unternehmen in der heutigen Zeit am besten Entscheidungen getroffen werden können. Eine komplex gewordene Welt verlangt offenbar nach dezentralen Entscheidungsstrukturen. Entscheidungsbefugnis abzugeben ist kein Zeichen von Schwäche, wie es mancher empfinden mag. Vielmehr ist es an der Zeit umzudenken.

Photo by Christine Sandu on Unsplash

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